Der Übergang zur Mobilimkerei im 19. Jahrhundert: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 6. Dezember 2010, 22:11 Uhr
Das schnelle Anwachsen des Honigbedarfs in den Städten durch die Zunahme der Bevölkerung in der 1. Hälfte des 19.Jh. und die Veränderung der Nahrungsgewohnheiten. Gewinnorientierte Imker sahen in der steigenden Nachfrage eine Grundlage für eine Honigproduktion im großen Stil. Auf Grund der herrschenden Besitzstrukturen konnten sich ihre Ideen in Deutschland aber nicht durchsetzen. Zu Beginn des 19.Jh gab es schon Pläne für eine Großimkerei, diese scheiterten aber u.a. am Mangel an ausgebildeten Imkern. So versuchte z.B. v. Ehrenfels erfolglos eine imkerliche Lehranstalt zu gründen.
Durch die industrielle Revolution wurde auch die Bildung und Kultur gefördert. Dadurch fand imkerliche Fachliteratur Zugang in breite Bevölkerungsschichten und wurde durch diese auch reichlich genutzt. Besonders gebildete Personen, unter ihnen besonders Pfarrer und Lehrer, befassten sich mit der Bienenhaltung und konnten auch anderen Wißbegierigen, besonders der Jugend, ihre neuen Erkenntnisse vermitteln.
Durch die ständig steigende Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft, mit der einhergehenden Veränderung der Trachtverhältnisse zwangen die Imker zum Umdenken.
In dieser Zeit gab es viele Imker, die die Imkerei bis in die heutige Zeit prägten:
- Berlepsch, August von, 1815-1877
- Dadant, Charles, 1817-1902
- Autor mehrerer Bücher,
- Herausgeber des Fachjournals American bee journal,
- er entwickelte das Rähmchenmaß 482mmx285mm "Dadant-mass"
- Dzierzon, Johannes, 1811-1906
- Bienenforscher, erkannte die Parthogenese (eingeschlechtliche Fortpflanzung)
- gründete Bienenzuchtvereine und -gesellschaften.
- Freudenstein, Heinrich, 1863-1935
- Entwickelte die Einfütterung mit Zucker,
- Rähmchenmass 338x200 "Freudenstein-Mass", heute selten benutzt, da zu klein
- Frisch, Karl, 1886-1982
- entdeckte die Tanzsprache, auch Schwänzeltanz genannt
- Gerstung,Pfarrer Dr. h. c. Ferdinand – der „deutsche Bienenvater“, 1860-1925
- gründete u. a. 1907 das Deutsche Bienenmuseum in Weimar
- er war ebenfalls Mitbegründer des "Deutschen Reichsvereins für Bienenzucht", woraus 1907 die Gründung des "Deutschen Imkerbundes" hervorging.
- in Gerstungs Todesjahr 1925 wurde das noch heute genutzte Einheitsglas des Deutschen Imkerbundes eingeführt
- er war der erste, der das Bienenvolk als eine Einheit gesehen hat, von ihm stammt der Ausspruch "Der Bien"
- Hruschka, Francesco de, 1819-1888,
- erfand die Honigschleuder, die er 1865 das erste Mal vorstellte
- Huber, Francois, 1750-1832,
- Kehrle, Karl, Bruder Adam, 1898-1996
- leitet seit 1919 ein Benediktiner Kloster in Buckfast Abbey in England
- züchtet die Buckfast-Biene, eine "erbfeste" Honigbienenrasse
- Kuntzsch, Max, 1851-1919
- entwickelte Holzbeuten, unter anderem den Kuntzsch-Zwilling und die Kuntzschzange für die Hinterbehandlung
- Langstroth, Lorenzio, 1810-1895,
- Pionier der Magazinbeuten, Langstroth-Beuten sind heute weltweit im Einsatz,
- erkannte den Bee space, den Bienenabstand innerhalb der Beute
- Mehring, Johannes, 1816-1878
- Erfinder der Mittelwandgussform
- Mendel, Gregor, 1822-1884
- Entdecker der Vererbungslehre bei den Bienen
- Prokopowitsch, 1775-1850
- Entwickler von Absperrgitter und Rähmchen
- 1. Mobiler Großimker seiner Zeit
- Wankler, Wilhelm, 1855-1929
- Entwickler der künstlichen Weiselzucht
- Zander, Enoch, 1873-1957
- entwickelte das Zandermass 420mmx220mm und die Zanderbeute mit 10 Rähmchen im Kaltbau
- Entdecker der Nosematose