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Quelle: Monatshinweise von Imkermeister Rudolf Jansen aus dem Emsland [http://www.bienenrudi.de www.bienenrudi.de] | Quelle: Monatshinweise von Imkermeister Rudolf Jansen aus dem Emsland [http://www.bienenrudi.de www.bienenrudi.de] | ||
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Version vom 25. Februar 2010, 22:49 Uhr
Quelle: Monatshinweise von Imkermeister Rudolf Jansen aus dem Emsland www.bienenrudi.de
Es hat schon einiges an Mühe gekostet, bis mich ein Onkel überreden konnte, Bienen zu halten. Schließlich hatte ich damals noch Freizeit genug, da ich im Labor einer Papierfabrik im Schichtdienst tätig war. Zumal ich leichte Arbeit verrichtete, dachte ich an ein wenig Ausgleich. Wie sinnvoll die Bienenhaltung ist, war mir damals noch nicht bewusst. Das war 1975. Noch heute meine ich, mit meiner Bienenhaltung begann ich 10 Jahre zu spät!
Bienenweide im Emsland
Ich imkere mit einer größeren Völkerzahl, wechselnd zwischen 80 bis max. 150, in Magazinen im Deutschnormalmaß im nördlichen Emsland, etwa 100 km von der Nordseeküste entfernt, in Lehe, einem Dorf mit 100 Einwohnern. Im Nordwesten des Landes Niedersachsen, angrenzend an die Niederlande, liegt der Landkreis Emsland. Die Ems, ein in der Senne bei Paderborn entspringender und in den Dollart mündender, teilweise kanalisierter Fluss gab diesem Landstrich den Namen. Flächenmäßig ist dieser Kreis der größte Landkreis im Bundesgebiet, vergleichsweise größer als das Bundesland Saarland. Das Gesicht des Kreises prägen die Flusslandschaften der Hase in der Mitte, die Ems im Westen, im Norden der Geestrücken der Hümmlinger Waldberge und schließlich im Südosten die Baccumer Hügelkette sowie am Rande die großen Moorflächen. Lebende Hochmoore gibt es im Emsland heute nicht mehr. Große Moorflächen wurden laut dem Emsland-Erschließungsplan im Jahre 1951 für Siedlungszwecke kultiviert. Entwässerungsgräben wurden gezogen, Straßen gebaut und Industrie-und Gewerbebetriebe angesiedelt. Ferner hat man Flüsse begradigt, Ödlandschaften aufgeforstet und Ländereien durch Tiefpflügen erweitert. Die durch die Entwässerung relativ trockenen Oberflächen lassen das Heidekraut gut wachsen und bieten aufliegendem Birken- und Kiefernsamen die Möglichkeit, einen Baumbestand darüber auszubreiten. Aber auch solcherart Flächen fallen immer mehr der Landwirtschaft und der Industrie zum Opfer. Heute bedarf es nachdrücklich des Naturschutzes, damit Moor und Heide mit ihrer Fauna und Flora erhalten bleiben. Dank der intensiven Aufforstung bietet das Emsland ein abwechslungsreiches Landschaftspanorama mit Flußauen, ausgedehnten Wäldern und Hügelketten. Im Raum Emsland findet eine intensive landwirtschaftliche Nutzung auf sandigem und teilweise anmoorigem Boden statt. Das uns Imker ja immer besonders interessierende Wetter wird bestimmt vom maritimen Klima, es wird beeinflusst vom Atlantik mit dem Golfstrom. Die Winter sind meist mild und feucht, die Sommer kühl und regnerisch. Die Temperaturen liegen im Jahresdurchschnitt bei 7,5 °C.
Wie es so hergeht bei mir
Eine berufsmäßige Standimkerei ist im hiesigen Raum nicht möglich. Meine Imkerei ist als Nebenerwerb ausgelegt. Die Völkerzahlen pro Standort sind auf max. zwölf beschränkt. Die Bienenvölker stehen jeweils in Entfernungen von max. 20 km. Standplätze sind Waldränder, Brachland, Wirtschaftswege, Bauernhöfe und Parzellen vom Wasser- und Wirtschaftsamt. Ich bevorzuge Aufstellungen auf Privatgrundstücken, z. B. alte Bauernhöfe. Viele Grundstücksbesitzer legen Wert auf Bestäubung, die Bereicherung der Natur durch meine Bienen spielt in vielen Fällen eine entscheidende Rolle. Für mich ergibt sich der Vorteil, dass die Völker ganzjährig unter Aufsicht stehen und im Winter keine Kontrollfahrten nötig sind, außerdem bietet sich eine gute Bienenweide (Vorgärten, Friedhof usw.). Folgende Anforderungen werden an die Heimatstände gestellt: Ausreichend Pollen- und Trachtangebot, möglichst das ganze Jahr über, eine windgeschützte Lage (Kleinklima), gute Erreichbarkeit aller Stände mit dem PKW. Die Haupttrachtpflanzen sind hier: Entwicklung – Hasel, Erle und Weiden. Frühtracht – Löwenzahn und Raps. Sommertracht – Faulbaum (Juni bis August), Linde, Weidenröschen, Sommerraps, Grünbrachen und Blatthonig in geringen Mengen. Spättracht – Heide, sie wird nur noch selten angewandert, honigt zu selten.
Um die Rentabilität meiner Imkerei zu sichern, wanderte ich mit bis zu 80 Völkern in die Obstblüte der Hamburger Elbe-Landschaft, ins Alte Land. Hierfür werden von allen Heimständen die mittleren Völker vorgezogen. Die Entwicklung der Bienen im Alten Land verläuft bestens, besonders dank der guten Pollenversorgung. Schwächlinge wurden bei mir nicht aufgelöst, wie sonst zu empfehlen, sie wurden für die Bestäubung von Erdbeeren in Gewächshäusern genutzt, und das zweimal im Jahr, in den Monaten April und August. Danach werden sie vereinigt. Die jährliche Bestäubungsprämie deckte meinen gesamten Jahres-Futterbedarf. Da der Raps auf dem hiesigen Sandboden nur selten Erträge abgibt, wandere ich mit meinen Bienen nach der Obstblüte auf die Insel Fehmarn. Dort bringt der Raps aufgrund der hohen Boden- (Lehm) und Luftfeuchtigkeit sichere Erträge. Die Rückwanderung erfolgte direkt auf die Heimstände, was gleichzeitig die Sommertracht- und Winterstände sind. Einen Teil der Völker stellte ich je nach Bedarf in die Edelkastanie oder in die Sonnenblume.
Meine Devise als Praktiker
Während ich in meiner imkerlichen Tätigkeit für ca. 200 Bienenvölker Holzbeuten in Selbstbauweise gefertigt habe, werde ich zukünftig meinen Bedarf an Bienenwohnungen mit der hervorragenden Segeberger Beute decken. Als Nebenerwerbsimker bin ich ganz und gar Praktiker. Ich muss also extensiv imkern und kann mich nicht mit endlosen Details aufhalten. Die auszuführenden Arbeiten müssen überlegt und durchschlagend im Erfolg sein. Somit werde ich Ihnen, liebe Imkerfreunde, über eine Bienenhaltung berichten, die von jedem durchführbar sein dürfte. Ob 5 oder 105 Bienenvölker zu betreuen sind, die Methode ist immer die gleiche, die jeweilige Betriebsweise jedoch in einigem abhängig von der Anzahl der Völker.
Bienenhaltung ist relativ einfach.
Mein Tipp: Wer mit dem Gedanken spielt, irgendwann einmal ein paar Bienenvölker sein Eigen zu nennen, der sollte schon im kommenden Frühjahr damit beginnen, zumal die EU und die einzelnen Länder den Beginn noch finanziell unterstützen. Da man bei einem „ Jung- oder Altimker“ immer etwas abgucken und lernen kann, bin ich über jede Mitteilung oder Diskussion erfreut. Anfragen will ich gern beantworten (nur übers Forum).
Meine Devise lautet: Viele zu Wort kommen lassen, gut zuhören, das Beste für sich in Anspruch nehmen bzw. auf eigene Bedürfnisse zuschneiden – das bringt mit Sicherheit Erfolg!