Organisationsform der Zeidler
Durch den erhöhten Verbrauch an Wachs ordnete z.B. Karl der Große die Anlage von Bienenständen
in den kaiserlichen Maierhöfen an. Dort besorgten eigens für die Pflege der Bienen verantwortliche Zeidler
die Bienenvölker. In den folgenden 200 Jahren breitete sich die Waldbienenzucht (Zeidelwirtschaft) weiter aus.
Die Zeidelwirtschaft entwickelte sich zu einer handwerksmäßigen Tätigkeit.
Bedeutende Zeidelwirtschaften befanden sich: - im Reichswald bei Nürnberg - bei Kloster Doberlug - in der Görlitzer Heide - bei Muskau - in Brandenburg - in Pommern - in Westpreußen - im Kurland

Arbeitsweise der Zeidelwirtschaft:
Bienenpflege nur im Wald, Bäume wurden entwipfelt, ausgehöhlt und mit Schwärmen bezogen,
Zeidel-Bäume wurden gekennzeichnet, Entfernung oder Änderung wurde streng bestraft mit eigener Gerichtsbarkeit,
Im Unterschied zur Vorzeit gehörte der Bienenstock jetzt nicht nur dem Finder allein, sondern auch zum Teil dem Besitzer des Waldes.
Strafen, besonders bei Honigdiebstahl und der Diebstahl eines Volkes waren sehr hart, ebenso die Weitergabe von Wissen über die Bienenhaltung. Die Härte der Strafen erklärte sich aus dem Umfang der Abgaben an Honig und Wachs an den Grundherren.
Wachs war ein größerer Gewinn aus der Bienenhaltung als Honig, denn im Gegensatz zu heute lagen die Erträge meißt nur zwischen 5-10 kg.
Neben der Zeidelwirtschaft entwickelte sich auch die Hausbienenhaltung außer in Klotzbeuten nun auch in Strohkörben.
Das Ende der mittelalterlichen Bienenhaltung war im 16. Jahrhundert durch steigende Feudalabgaben und den 30-jährigen Krieg.
Im 19. Jahrhundert nahm die Bedeutung des Honigs weiter ab, da er durch den Rübenzucker abgelöst wurde.