Amerkanische Faulbrut

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Bei der Amerikanischen Faulbrut handelt es sich um eine ansteckende Erkrankung der Bienenbrut, die im Falle des Auftretens umfangreiche Bekämpfungs- und Sanierungsmaßnahmen erfordert. Erreger Paenibacillus larvae: Dieses gramnegative, stäbchenförmige Bakterium hat zwei Erscheinungsformen: a) rundherum begeißeltes Stäbchen (Vermehrungsform) b) Spore (widerstandsfähige Dauerform)

Krankheitsbild / Klinische Symptome

Bei der Amerikanischen Faulbrut (AFB) handelt es sich um eine äußerst ansteckende, bakterielle Infektion der Bienenbrut, die zum Absterben der Brut und typischen klinischen Symptomen führt (Abb. 1 bis 6):

  • lückenhaftes Brutnest
  • eingesunkene, löchrige, feucht glänzende Zelldeckel
  • stehengebliebene verdeckelte Brutzellen
  • hell- bis dunkelbraune, fadenziehende Masse in der Brutzelle
  • festsitzende Schorfe in der Brutzelle

Krankheitsverlauf

Die Aufnahme der Sporen mit dem Futter führt zu einer Infektion der Larven. Larven im Alter von 1-2 Tagen können infiziert werden. Im Mitteldarm entwickeln sich die Sporen bereits nach 24 Stunden zu stäbchenförmigen Bakterien. Diese vermehren sich dort 1 bis 4 Tage nach Infektion massenhaft. Wenn dies eintritt, stirbt die Larve ab. Die Bakterien bilden sich zu Sporen um. Sporen können bereits ab Beginn der Infektion in geringerem Ausmaß gebildet werden. Eine massenhafte Sporenbildung erfolgt in der abgestorbenen Larve. Je nach Faulbrutstamm sterben Maden bereits in sehr frühem Stadium und werden von den Putzbienen in unterschiedlichem Ausmaß entfernt. Daher kann das Symptombild der Erkrankung auch zu mehr oder weniger umfangreichen Brutlücken führen, je nachdem ob viel oder wenig befallene Brut vor der Verdeckelung ausgeräumt wurde.

Sporen finden sich

  • in Schorfen auf Waben
  • im Honig
  • im Pollen
  • auf Bienen
  • in Bienen
  • auf den Beutenoberflächen
  • im Kittharz
  • im Bienenkot
  • im Wachsmottenkot

Übertragung von Volk zu Volk durch die Bienen:

  • Räuberei
  • Schwärme
  • Verflug von Bienen und Drohnen

durch den Imker:

  • Wabentausch zwischen erkrankten und gesunden Völkern
  • Ablegerbildung aus erkrankten Völkern
  • Verwendung verunreinigter Gerätschaften
  • „Ausschleckenlassen“ von honigfeuchten Waben und Entdeckelungswachs (im Freien)
  • Verfütterung von fremdem oder ausländischem Honig
  • keine fremden Völker ungeprüft auf den Stand bringen
  • gebraucht gekaufte Beuten und Gerätschaften vor Benützung desinfizieren
  • Bienenstände nicht in der Nähe von Gefahrenquellen (verwahrloste Bienenstände) aufstellen
  • fremde Schwärme in der Schwarmkiste hungern lassen, bis die ersten Bienen herunterfallen, damit

Futtervorrat in der Honigblase aufgebraucht wird