Bienen und ihre Erzeugnisse im Altertum

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Im vorderen Orient

Bei den Ägyptern hieß die Biene ab-en-ebio "Fliege vom Honig"

Besonders in den alten Kulturvölkern erfreuten sich die Bienen besonderer Wertschätzung, durch ihre Baukunst, ihren Fleiß

und besonders als Honigspender. Auch in der Bibel wird Honig oft erwähnt.

Der Honig war in der alten Welt der einzige Süßstoff, der besonders der herrschenden Klasse zum Verfeinern ihrer Speisen,

zum Naschen und auch als Medizin diente. Besonders in Ägypten war Honig ein Luxuserzeugnis, die Biene war sogar Wappentier

in Unterägypten. Der Verbrauch an Honig und Wachs war beträchtlich, er wurde in Gottesdiensten und zur Mumifizierung verwendet.

Reiche Ägypterinnen ließen sich per Ehevertrag von ihrem Ehemann jährlich 12 Krüge Honig liefern.

Als Beuten für die Bienen dienten Röhren aus Nilschlamm. Auch Trachten wurden angewandert, per Kahn auf dem Nil.

Der Tiefgang der Kähne diente als Stockwaage.

Das Land in dem die Milch und der Honig fließen, war das Land der Israeliten. Dort gab es Beuten aus Stroh, bzw. Rohr.

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Viele Dinge wurden aus dieser Zeit übernommen:

  • Bereitung von Met
  • Verfolgung des Schwarms auf fremden Grundstücken
  • Benutzung eines Rauchgerätes
  • Unterscheidung verschiedener Honigqualitäten
  • Honigfälschungen - Leider (Anmerkung d.Autors)


Im alten Indien

Die Biene wird in altindischen Märchen, Göttersagen und Gedichten sehr häufig erwähnt. Bei Vischnu, dem Sonnengott

und Welterhalter sollen die Fußspuren von Honig getropft haben. Indische Götter hießen Madhara =

der Mond Madhukara = Nektarbereiter. Ausdrücke für die Biene waren Madhva = Honigbereiterin

und Madhuli = Honigleckerin.

Eckdaten aus dieser Epoche:

  • Honig wurde schon vor 800 Jahren in Indien versteuert
  • Honigdiebstahl wurde geahndet
  • Bienenhalter wurden zur Haftpflicht herangezogen, bei Schäden durch die Bienen
  • Honiggenuß war nur Priestern und Königen gestattet
  • Inder dachten, daß Bienen aus erhitzter Feuchtgkeit entstanden


Im griechisch-römischen Altertum

Auch im grieschisch-römischen Altertum nahm die Bienenzucht einen bedeutenden Platz ein.

Aus Dichtungen Homers und Hesiods aus dieser Zeit (ca.700 v.u.Z.) kann man auf eine

Haus- und Gartenbienenzucht schließen. Aus dieser Zeit ist auch dei Verwendung von Strohkörben überliefert,

diese schienen durch die Verwendung von Holzstäben eine Beweglichkeit der Waben zu ermöglichen.

Das Gesetz von Solon, das einen Abstand von 300 Fuß zwischen den Bienenständen vorsah, läßt darauf schließen,

Daß die Bienenzucht stark verbreitet war und auch Streitfälle nicht selten waren. In Attika soll es (450 v.u.Z.)

ca. 20000 Bienenstöcke gegeben haben, denn der Honig von dort war sehr geschätzt.

Anekdote aus dieser Zeit: + Ein grieschisches Heer, das sich auf einem Kriegszug nach Persien befand, plünderte wie es üblich war unterwegs Bienenstöcke, jedoch bekam der Honig den Soldaten schlecht, da sie ohnmächtig wurden und die Schlacht verloren. Wahrscheinlich hatten die Bienen viel Nektar einer Rhododendron-Art gesammelt und der Honig enthielt das Gift Andromedotoxin.

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Der grieschische Gelehrte Aristoteles (384-322 v.u.Z.) erlangte viele Kenntnisse:


Die römischen Schriftsteller widmen sich ebenfalls der Bienenzucht, fügten aber dem Wissen von Aristoteles nichts neues hinzu.

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Die römischen Beuten waren:

  • teils rund, teils viereckig
  • aus Flechtwerk, Holz, Rinde und auch Ton
  • einige ließen sich schon einengen und wurden von oben behandelt
  • die Waben waren herausnehmbar
  • Die Beuten aus Flechtwerk wurden innenund außen mit Kuhmist bestrichen

Für die Anlage eines Bienenstandes gab es genaue Anweisungen, Stände wurden verpachtet und es gab schon Berufsimker.

Alle praktischen Arbeiten werden beschrieben:

  • Honiggewinnung
  • verschiedene Honigarten
  • Verbesserung der Bienenweide
  • Verwendung von Bienenwachs (in Apotheken, zur Beleuchtung und zu künstlicher Gestaltung)

Bei den Arabern wurde die Biene ebenfalls geschätzt.