Der Übergang zur Mobilimkerei im 19. Jahrhundert

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Das schnelle Anwachsen des Honigbedarfs in den Städten durch die Zunahme der Bevölkerung in der 1. Hälfte des 19.Jh. und die Veränderung der Nahrungsgewohnheiten. Gewinnorientierte Imker sahen in der steigenden Nachfrage eine Grundlage für eine Honigproduktion im großen Stil. Auf Grund der herrschenden Besitzstrukturen konnten sich ihre Ideen in Deutschland aber nicht durchsetzen. Zu Beginn des 19.Jh gab es schon Pläne für eine Großimkerei, diese scheiterten aber u.a. am Mangel an ausgebildeten Imkern. So versuchte z.B. v. Ehrenfels erfolglos eine imkerliche Lehranstalt zu gründen.

Während der industriellen Revolution wurde auch die Bildung und Kultur gefördert. Jetzt fand imkerliche Fachliteratur Zugang in breite Bevölkerungsschichten und wurde durch diese auch reichlich genutzt. Viele gebildete Personen, unter ihnen Pfarrer und Lehrer, befassten sich mit der Bienenhaltung und konnten auch anderen Wißbegierigen, besonders der Jugend, ihre neuen Erkenntnisse vermitteln.

Durch die ständig steigende Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft, mit der einhergehenden Veränderung der Trachtverhältniss]]e wurden die Imker zum Umdenken gezwungen. Die Trachtlage wurde durch die Aufgabe der Dreifelderwirtschaft und den vermehrten Anbau von Nadelhölzern verändert, sodaß nicht mehr in herkömmlicher Weise geimkert werden konnte. Klotzbeuten, Walzen und Körbe hatten ausgedient.

Jetzt begann die Epoche der Magazinimkerei, mit Dzirzon und Langstroth als Vorreiter. Dieser baute Kastenbeuten mit festem Deckel und Boden. Dzierzon war der Gründer der Bienenhaltung in Hinterbehandlungsbeuten. Propopowitsch gilt als Erfinder des Absperrgitters. Berlepsch verbesserte die Kastenbienenhaltung durch die Einführung von Rähmchen. Die künstliche Mittelwand durch Mehring, die Honigschleuder durch Hruschka und die Dathepfeife folgten.


In dieser Zeit gab es viele Imker, die die Imkerei bis in die heutige Zeit prägten:

  • Berlepsch, August von, 1815-1877
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    • der „Bienenbaron“, wird schon als Jugendlicher zum Imker.
    • Veröffentlicht mehrere Lehrbücher.
    • Pionier und Verfechter der Imkerei mit beweglichen Rähmchen.




  • Dadant, Charles, 1817-1902
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    • Autor mehrerer Bücher,
    • Herausgeber des Fachjournals American bee journal,
    • er entwickelte das Rähmchenmaß 482mmx285mm "Dadant-maß"




  • Dzierzon, Johannes, 1811-1906
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  • Gerstung,Pfarrer Dr. h. c. Ferdinand – der „deutsche Bienenvater“, 1860-1925
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    • gründete u. a. 1907 das Deutsche Bienenmuseum in Weimar
    • er war ebenfalls Mitbegründer des "Deutschen Reichsvereins für Bienenzucht", woraus 1907 die Gründung des "Deutschen Imkerbundes" hervorging.
    • in Gerstungs Todesjahr 1925 wurde das noch heute genutzte Einheitsglas des Deutschen Imkerbundes eingeführt
    • er war der erste, der das Bienenvolk als eine Einheit gesehen hat, von ihm stammt der Ausspruch "Der Bien"




  • Hruschka, Francesco de, 1819-1888,



  • Huber, Francois, 1750-1832,
    • erblindete mit 15 Jahren, musste sich Beobachtungen von anderen erklären lassen,
    • erkannte, daß die Bienen Wachs ausschwitzen und die Königin mehrfach begattet wird


  • Kehrle, Karl, Bruder Adam, 1898-1996
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    • leitet seit 1919 ein Benediktiner Kloster in Buckfast Abbey in England
    • züchtet die Buckfast-Biene, eine "erbfeste" Honigbienenrasse















  • Wankler, Wilhelm, 1855-1929